Psoriasis - Ursachen für Schuppenflechte und Behandlungsmöglichkeiten

Mehr als 125 Millionen Menschen weltweit leiden unter Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt. Fehlgesteuerte Signale des Immunsystems führen dazu, dass sich die Hautzellen nicht über Wochen, sondern innerhalb weniger Tage erneuern. Welche Ursachen dahinter stecken und welche Behandlungsmöglichkeiten Betroffenen den Alltag erleichtern, erfahren Sie hier.



Herr Laun, was sind typische Psoriasis Symptome?

Die beiden charakteristischen Merkmale dieser Krankheit sind: übermäßiges Wachstum der Hautzellen, sowie Entzündungssymptome. Typisch für die Schuppenflechte sind rötliche, juckende Flecken der Haut mit Schuppung an den typischen Körperstellen wie Ellbogen, Kniegelenken, oder dem Gesichtsbereich.

Oftmals leiden betroffene Patienten auch unter psychischen Problemen, da die Schuppenflechte oft einen Leidensdruck der Patienten mit sich zieht. Die Krankheit ist nicht lebensgefährlich, aber auch nicht heilbar.

Die Schuppenflechte verläuft unterschiedlich von sehr leichten Symptomen mit vereinzelt schuppenden Hautstellen und gelegentlichem Juckreiz bis zu schwereren körperlichen Beschwerden.

Eine Nagelpsoriasis kann an Finger- und Zehennägeln auftreten und dort den gesamten Nagelapparat angreifen. Oft geht sie einer Gelenkentzündung (Psoriasis Arthritis) voraus.



Können Sie uns mehr über die möglichen Ursachen von Schuppenflechte sagen?

Ja, die genaue Ursache der Krankheit ist nach wie vor unbekannt. Es handelt sich aber um eine komplexe Krankheit mit vielen möglichen Faktoren:

• genetische Faktoren

• immunologische Faktoren

• umweltbedingte Faktoren

• psychische Faktoren

können dabei eine Rolle spielen. Diese Faktoren beeinflussen die Entwicklung der Hautzellen und beschleunigen ihre Erneuerung und Abstoßung.

Wichtig: Schuppenflechte ist nicht ansteckend! Sie haben sich also bei niemandem infiziert und können andere auch nicht anstecken. Weder durch Berührungen, oder im Schwimmbad, noch durch Intimkontakt.



Wie sieht eine klassische Behandlung von Schuppenflechte aus?

Es sind sehr unterschiedliche Behandlungsmethoden nötig, um diese Hautkrankheit zu beherrschen. Die äußerliche Behandlung ist der erste Therapie-Schritt bei Psoriasis: Zum Einsatz kommen Lotionen, Lösungen, Gels, Salben und Cremes.

Neben einer medikamentösen Behandlung kennt fast jeder Psoriasis-Betroffene auch die obligatorische, Therapie-begleitende Basis- Hautpflege. Sie ist im Rahmen eines umfassenden Behandlungskonzeptes der Schuppenflechte stets unverzichtbar. Sie unterstützt die Wirksamkeit einer arzneilichen Therapie, vor allem im relativ symptomlosen Zeitraum zwischen den akuten Schüben.



Auf was gilt es bei der täglichen Basis-Pflege zu achten?

Der erste Schritt einer Therapiebegleitenden Basispflege ist es in der Regel, die Schuppen abzulösen und die Haut geschmeidig zu machen.


Reinigung

Bei leichter Psoriasis hilft allein ein tägliches medizinisches Ölbad die Schuppen los zu werden. Ebenfalls bewährt haben sich Bäder mit dem Salz vom Toten Meer. Die positive Wirkung ist längst wissenschaftlich bewiesen. Das Salzwasser, mit sehr hohem Anteil an Magnesium und Bromid, entfernt die Schuppen und macht die Haut geschmeidig. Die enthaltenen Mineralstoffe waschen Zytokine aus der Haut, also die Botenstoffe, die als Initiatoren der überschießenden Hautreaktion gelten.

Es ist grundsätzlich wichtig kein zu heißes Wasser zu verwenden. Wenn Sie duschen, verwenden Sie vor allen Dingen keine austrocknenden Seifen, oder Syndets. Achten Sie auf besonders milde Produkte, die Ihre Hautschutzbarriere bewahren und das natürliche Gleichgewicht erhalten.


Cremen, Cremen, Cremen … eine wichtige Devise!

Da die Haut in den Wintermonaten besonders trocken wird, ist die tägliche Hautpflege im Winter äußerst wichtig für eine Linderung der Beschwerden.

Nicht reizende Salben sollen die Haut erweichen. Mit cremigen Emulsionen muss die Haut feucht gehalten werden. Lanolin-haltige Produkte werden hierbei oft schlecht vertragen. Für die Gesichtspflege gilt dies im besonderen Maße. Achten Sie auf eine gute Feuchtigkeitsversorgung die den Aufbau der natürlichen Schutzbarriere zusätzlich unterstützt.


Vitamine

Nachdem in den Wintermonaten aufgrund der fehlenden natürlichen Sonne der Körper selbst nicht genügend Vitamin-D bildenkann, erweist sich die zusätzliche Einnahme von Vitamin-D Nahrungsmittelergänzungen durchaus als sinnvoll. Besonders Patienten mit einer Psoriasis Arthritis profitieren hier gleich doppelt.


Stressabbau

Auch die klassische Aromatherapie kann helfen, denn ein entscheidender Schlüssel zur Besserung ist der Abbau von seelischem Stress. Dadurch wird meist auch eine psychische Entlastung erreicht.



Hausmittel



Haben Sie noch einen Extratipp für eine optimale Pflege bei Schuppenflechte an der Kopfhaut?

Natürlich. Bei Schuppenflechte am Kopf empfiehlt sich ein besonders mildes Kopfwaschmittel. Es soll vor allem die empfindliche und gereizte Kopfhaut beruhigen. Ein paar Tropfen Teebaumöl ins Shampoo geben, kann in leichten Fällen durchaus hilfreich sein.



Eine letzte Frage. Wie stehen Sie für die JUST-Community zur Verfügung?

Ich freue mich auf die vielen Fragen und Anregungen der JUST-Fans. Meine Erfahrungen als @JUST-Hausapotheker gebe ich gerne an die Community weiter.



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